Mit ihren Ambitionen zur Verdichtung steht die Stadt Zürich vor einem herausfordernden Problem, genügend Schulplätze für die nahe und ferne Zukunft bereitzustellen. Aufgrund des Bevölkerungswachstums bieten viele bestehende Schulgebäude nicht genügend Platz, um die Kinder der umliegenden Quartiere aufzunehmen. Damit findet die fragwürdige Strategie des Ersatzneubaus auch im institutionellen Kontext Anwendung.
Die Schulanlage Saatlen soll zum größten Schulkomplex der Schweiz werden. Zwischen 2025 und 2027 ist geplant, die bestehenden Schulgebäude aus den 50er Jahren durch ein Ensemble von drei Gebäuden, das Platz für 950 Kinder bietet und damit die heutige Kapazität fast verdreifacht, zu ersetzen.
Angesichts der laufenden Entwicklung des Gebiets stellen wir den Zeitplan und die angestrebte Effizienz des Gewinnerprojekts in Frage. Wir suchen nach Qualitäten und Potenzialen im Dazwischen. Anstelle des geplanten Unterrichts in Containern als Zwischenlösung erkennen wir die Werte des Fortbestehenden und stellen uns vor, bestimmte Potenziale des verlängerten Bauprozesses über diesen hinaus zu erhalten.
Unser Ziel ist es, Qualitäten des Unvollendeten auszuarbeiten und aufzuzeigen, dass eine solche Umgebung ein wertvoller Lernort für zukünftige Generationen sein kann.